Hallux Valgus – Indikationen, Therapie, Fallbeschreibung

Definition

Unter dem Begriff «Hallux Valgus» (eigentlich korrekt «Hallux abducto-valgus» vesteht man eine komplexe Fehlstellung der Grosszehe:

  • Innenrotation (die gegen die Mitte weisende Seite zeigt gegen den Boden und weist häufig eine Schwiele auf, die Aussenseite steht nach oben).
  • Seitliche Abweichung (das Grundgelenk ist gegen die Mitte verschoben, die Zehe weist nach aussen, sie kann in Extremfällen sogar über der zweiten Zehe liegen).
  • Abweichung des Zehen-Grundgliedes nach oben oder nach unten.
  • Zusätzlich bildet sich an der Innenseite des Grosszehen-Grundgelenkes meist ein schmerzhafter Schleimbeutel, der Verknöcherungen nach sich ziehen kann.

Entstehung

Erbfaktoren

Aufgrund verschiedener Studien stellt man eine familiäre Häufung dieses Leidens fest. Es wird mit einem Prozentsatz von 60-80% vererbt.

Geschlecht

Frauen sind gegenüber Männern mit einem Verhältnis von ca. 4:1 häufiger von einem Hallux Valgus betroffen. Die Deformität beginnt, wie ebenfalls aus Studien ersichtlich ist, bereits im Alten von ca 12 Jahren in einem Verhältnis von 2:1.

Schuhwerk

Verschiedene Untersuchungen lassen es als beinahe gesichert erscheinen, dass (vor allem einengendes) Schuhwerk eine wesentliche Rolle bei der Entstehung der Hallux Valgus – Deformität spielt. So findet sich dieses Leiden bei Naturvölkern, die barfuss gehen, praktisch nie.

Entwicklung der Fehlstellung

Aufgrund eines mechanischen Ungleichgewichts im Bereich des Grosszehen-Grundgelenks (Abflachen des Quergewölbes, das heisst Entwicklung eines Spreizfusses) kommt es zu einer Abweichung des Gelenkes gegen die (Körper-)Mitte mit nachfolgender Abweichung der Grosszehe nach aussen; dies wird zusätzlich durch quer ziehende Muskeln im Bereich der Zehengrundgelenke, sowie durch die nach aussen abweichende Zugrichtung der Grosszehen-Strecksehne begünstigt. Zusätzlich führen diese Kräfte zur Rotation der Zehe. Die Schwiele an der Innenseite des Gelenkes wird vor allem durch das Schuhwerk verschlimmert.

Dr. med. Urs Graf  ·  FMH Chirurgie
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